„Schönheitsideale und Selbstbewusstsein“
Wenn ihr diesen Blogtitel lest, fragt ihr euch sicher, wie die 2 Themen zusammen passen. Ich meine, sie passen wie die Faust aufs Auge. Der Titel ist allerdings nur ein Oberbegriff für das Thema, welches ich heute eigentlich „behandeln“ möchte. Vorwiegend wird es um Mobbing und Mobbing in der Schule gehen.
Was das Ganze mit Selbstbewusstsein und Schönheitsideale zu tun hat, verrate ich euch weiter unten.
Für dieses Thema muss ich etwas weiter ausholen und wir finden uns in meiner Hauptschulzeit wieder. Wie ihr wisst, schreibe ich nur über Themen die mich gerade beschäftigen oder die ich selbst erlebt habe. Dementsprechend wird es vielleicht einige verwundern, dass ich selbst Mobbing in der Schule erlebt habe.
Eines vorweg: Kinder können fies sein, Kinder können gemein sein und eigentlich wissen sie gar nicht was sie da tun und was sie für einen Schaden bei der anderen Person durch verletzende Worte anrichten können.
Die Vorgeschichte
Ich war damals eigentlich ein fröhliches Mädchen, als ich von der Volksschule in die Sporthauptschule wechselte. Doch das änderte sich bald. Denn ich war das Mobbingopfer meine Klasse. Warum ich genau ausgewählt wurde, weiß ich leider bis heute nicht. Ich wurde beschimpft, als „hässlich“ bezeichnet und ich wäre ja sowieso nur die Person die keiner leiden kann. Leute die in der Volksschule noch meine besten Freunde waren, waren nun meine „Feinde“. Alleine waren die Leute meistens nett, aber kaum waren sie in der Gruppe, fing der Hass von vorne an. Mein Selbstbewusstsein verschwand jeden Tag ein Stückchen mehr, bis es schlussendlich gar nicht mehr da war.
Tag für Tag musste ich mich zum Aufstehen zwingen und dazu zwingen in die Schule zu gehen. Ich hatte auch manchmal das Bedürfnis einfach wegzulaufen oder mich gar umzubringen. – Ja auch diese Gedanken hatte ich, meine Verwandten und Freunde haben das wahrscheinlich nie mitbekommen.
Mein Selbstbewusstsein war am Tiefpunkt
Eigentlich hatte ich gar kein Selbstbewusstsein. Es fiel mir schwer Referate vor der Klasse zu halten, ich wurde ausgebuht, die Kopien wurden nach der Präsentation ungeachtet auf den Boden geschmissen. Ich wurde für meine Kleidung ausgelacht oder auch für meine Brille. – egal was ich gemacht habe, ich wurde „bestraft“. Selbst die Lehrer sahen keinen Grund zu handeln. Sie versuchten zwar mit den jeweiligen Schülern zu reden aber im Endeffekt hat es das ganze nur verschlimmert, als es zu verbessern. Nur einmal habe ich einem Lehrer davon erzählt, wie es mir geht und was ich mir alles anhören muss. Schwerer Fehler wie ich später feststellen musste, denn auch diese hatten sich teilweise gegen mich verschworen.
3 Jahre lang Demütigungen
3 Jahre lang habe ich mir tägliche Demütigungen zu meiner Person gefallen lassen bis ich die Klasse gewechselt habe. Natürlich war das nicht die Lösung, denn die Personen sah ich trotzdem noch jeden Tag. Aber in der neuen Klasse fand ich Freunde und war zumindest nicht mehr jede Stunde dem Mobbing ausgesetzt. (Natürlich gab es auch in dieser Klasse Leute, die versucht haben mich raus zu ekeln doch die waren in der Minderheit).
In der neuen Klasse ging es mir besser, dennoch war mein Selbstbewusstsein noch nicht dort wo es eigentlich als 13-jähriges Mädchen sein sollte. Ich wollte mich verlieben, ich wollte beliebt sein, ich wollte beste Freundinnen haben mit denen ich meine Nachmittage verbringen konnte. Doch noch traute ich mich nicht. Ich empfand mich selbst immer noch als hässlich und eklig. Wen wundert es auch? Es wurde mir ja jahrelang nichts anderes vermittelt.
Erst als die Hauptschulzeit vorbei war und ich weiter weg in eine neue Schule kam, begann langsam aber sich mein Selbstbewusstsein zu wachsen. Natürlich gab es auch dort Leute, die einen nicht leiden konnten, aber ich begann immer mehr darin das positive zu sehen und mich nicht mehr selbst fertigzumachen.
In der neuen Schule wurde ich nicht mehr nach meinem Aussehen beurteilt, sondern nach meinem Charakter. Ich fand viele Freunde, mit denen ich auch heute noch in Kontakt bin. Auf einmal war ich „die Schöne“, „die Beliebte“. Eine völlig neue Situation für mich. Aber dadurch wächst das Selbstbewusstsein und allmählich klappte es auch mit der Liebe.
Was ich eigentlich mit diesem Beitrag sagen will
Mädels, ihr seid nicht alleine! Es wird immer Leute geben, die euch nicht leiden können aber ihr müsst daraus Kraft schöpfen und versuchen, das positive darin zu sehen.
Was fragt ihr euch? Zum Beispiel, dass die Person selbst wohl Probleme hat, wenn sie über andere so schlecht reden müssen. Karma is a Bitch und die Leute werden das in irgendeiner Weise im Leben zurückbekommen.
Es bringt sich nichts euch zu verändern. Diese Leute werden immer etwas finden was sie an euch nicht ausstehen können. Ich habe lange überlegt mich operieren zu lassen, eine neue Nase, generell ein neues Gesicht. Aber ist es das wert nur wegen ein paar dummen Leuten? NEIN! Ich will kein Schönheitsideal sein ich will ich sein!
Natürlich gibt es jetzt noch Dinge, die ich gerne an mir ändern würde, aber ich will es machen, weil ich es will und nicht weil ein anderer findet, es ist schön oder weil ich glaube, ich werde dadurch mehr gemocht! Und genau das ist das wichtige!
Ihr werdet euren Weg gehen auch, wenn ihr jetzt nicht daran glaubt. Versucht euch nicht aufzugeben und versucht aus allem etwas Positives mitzunehmen. Und das wichtigste:
Bleibt immer ihr selbst!
Und an die Leute, die mich früher gemobbt haben und das vielleicht hier lesen:
Ich bin euch nicht böse, ihr habt es nicht besser gewusst. Ihr wart Kinder, Jugendliche. Traurig ist nur, dass einige von euch immer noch nichts daraus gelernt haben. Aber auch ihr werdet vielleicht irgendwann schlauer werden.
Wer von euch hat denn selbst erfahren müssen wie es ist gemobbt zu werden? Oder, wart ihr vielleicht sogar die Person die gemobbt hat? Wie hat es euer Leben verändert und beeinflusst?
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